Sonntag, 20. September 2009

Spätsommer



Wir leben ja nun seit etws mehr als eineinhalb Jahren in Brandenburg, so richtig auf dem Land, und heute habe ich wieder einmal mehr gesehen, wie schön es hier ist. Flaches Land und weite Felder, viel Seen mit Wald drumrum. Wir sind ein bisschen über Land gefahren, nur ein paar Autominuten von hier gibt es ein paar kleine Dörfer mit dazugehörigen Seen. Manche heißen sogar Haussee, schließlich ist es der See vor der Haustür. In fast allen kann übrigens baden.


Um diese Jahreszeit badet allerdings kaum noch jemand, nur ein paar Unentwegte sind noch im Wasser. Die meisten Badestellen sind verlassen, das Wasser ist spiegelglatt. Es ist ein verschlafener, sonniger Spätsommer-Sonntagmittag, ein paar Bäume beginnen gelb zu werden. Hier ist die Landschaft flach wie ein Brett und hat einen weiten Horizont. Die Felder sind abgeerntet, über ihnen liegt ein feiner Dunst. Die Erde ist ziemlich trocken, es hat ja ein paar Wochen nicht geregnet. Das Licht, das sich fast unmerklich täglich verändert hat, ist nun frühherbstlich, silbrig, leuchtend und mild. Diese Landschaft ist wie geschaffen für diese Jahreszeit, erst  jetzt entfaltet sie ihre ganze Schönheit und ihren Zauber. Ich möchte hineinlaufen in diese Licht, in diesen Schleier. Und stehe doch am Rand der Straße, gefangen von diesem Blick, der sich verlieren kann in der Weite.


Ralph ruft ganz prosaisch, dass ich doch jetzt bitte wieder einsteigen soll und ich hätte die Kamera ja sowieso "mal wieder" vergessen. Na und? Ich genieße es einfach, meine Augen ausruhen zu können und etwas so wunderbares anzuschauen. Ich muss allerdings bis zum nächsten Jahr warten, um Bilder machen zu können, die das oben Beschriebene in etwa dokumentieren. Die hier sind vom letzten Jahr und lassen erahnen, wie schön es hier ist.

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