Mittwoch, 30. Oktober 2013

Noch 'ne Hundegeschichte

Die Joggerin läuft auf einer Landstraße, die über lange Strecken durch weite Felder führt. Fast jeden Tag. An diesem Morgen kommt über eines der Felder ein Hund gerast - ein Kampfhund. Er springt sie aus vollem Lauf an und beißt zu - ihre Nase ist durchgebissen, sie blutet stark. In einiger Entfernung der Halter des Hundes mit zwei kleinen Kindern, er läuft zu ihr hin.

Sie schreit um Hilfe und der Mann fragt: "Wo kommen Sie her?" "Aus M." Das ist ein paar Kilometer entfernt. Der Mann: "Ja und warum laufen Sie denn hier?"

In Brandenburg herrscht erstens Leinenpflicht für Hunde und Kampfhunde müssen einen Maulkorb tragen. Man kann verstehen, dass dem Mann nichts anderes einfällt, als ausgerechnet diese Frage zu stellen, Strafanzeige läuft. Wahrscheinlich auch noch Schmerzensgeld.

Montag, 28. Oktober 2013

Und der Rest der Ferien

 
 Mittlerweile sind wir wieder zu Hause, schon seit einigen Tagen und der Alltag hat uns wieder. Noch hält die Wirkung des Urlaubs an, wir sind ausgeglichen, schlafen gut und sind nachsichtig im Straßenverkehr mit anderen Verkehrsteilnehmern.
 
Es waren wunderschöne Tage, für mich war der Urlaub von der  und ersten bis zur letzten Minute genau so, wie ich es mir gewünscht hatte. Selbst das Reisen und Herumfahren während der ersten 8 Tage, was letztendlich ziemlich anstrengend war, hatte seinen eigenen Reiz. Wir haben Erinnerungen aufgefrischt, Orte besucht, an denen wir vor Jahren gewesen waren die mit glücklichen Gefühlen verbunden waren.
 
Fort Lauderdale

Regen und Sturm an der Atlantikküste in Fort Lauderdale

Skyline Miami
Von Fort Lauderdale über Miami in Richtung Keys - erst mal aber hat es ein ordentliches Unwetter gegeben. Binnen Sekunden tut sich der Himmel auf und schüttet Wassermassen aus und die Straßen stehen im Handumdrehen 20 cm hoch unter Wasser.
 
Aber nichts hält uns auf...
 
Von Marathon, wo wir drei Tage  statt der vorhergesehenen zwei geblieben sind, sind wir nach Key West gefahren. Die Fahrt über die Brücke, allen voran die berühmte 7 Miles Bridge, war atemberaubend. Diese Eindrücke sind jedes Mal wieder gleichermaßen schön und beunruhigend. Auf beiden Seiten Meer und vorn und hinten sehr klein das eine oder andere Inselchen. Da dreh ich schon so ein paarmal den Kopf und gucke, ob "auch alles in Ordnung" ist. Aber Himmel mit leichten Wölkchen, Sonne satt und die Farben des Atlantiks und des Golfs jeweils links und rechts der Brücke lassen die Unruhe vergessen.


Links Atlantik, rechts Golf von Mexiko
Diesen Anblick kann man dann auch nur genießen.
 
Key West selbst war ein wenig enttäuschend. In den letzten 14 Jahren hat sich doch eine Menge verändert und die großen Kreuzfahrtschiffe dominieren das Bild. Die Straßen sind voller geworden (immer diese Touristen!!!) und aus den schönen kleinen Geschäften, Galerien und Cafés, die Key West damals so geprägt haben sind Souvenir- und Tauchshops,  Billigläden für Strandkleidung geworden. Allerdings fotografiert am Southern Most Point, am südlichsten Punkt der USA noch immer eine völlig abgerissene Gestalt die Touristen sehr fachmännisch mit ihrem eigenen Handy oder ihrer Kamera und lässt sich ein Trinkgeld dafür geben. Wenn er nur einen Dollar pro Aktion bekommt, gehört ihm vermutlich die Stadt...


Natürlich hat er uns auch geknipst

 
 
 
Hemingways Haus haben wir dieses Mal ausgelassen, ebenso das berühmte Sloppy Joe's, auf überfüllte und überlaufene Sehenswürdigkeiten hatten wir keine Lust. Und wenn man ein wenig herumschaut und sich nicht so dem Strom anpasst, findet man tatsächlich auch ein paar Straßen, in denen Ortsansässige in einem kleinen gemütlichen Café frühstücken oder in der Galerie gegenüber ihre Bilder ausstellen.
 
Das letzte Mal waren wir 2001 auf den Keys und wir haben festgestellt, dass die Anzahl der Tauchschulen, Delphinzentren und Geschäfte sich mindestens vervierfacht hat. Wo wir seinerzeit an Key Largo beinahe vorbeigefahren waren, ist heute eine kleine Stadt.  Leider hat sich mein Wunsch, mit Delphinen schwimmen zu können, nicht erfüllt - ich hatte mich von Deutschland aus anmelden wollen, da waren schon keine Termine mehr frei.
 
Marathon selbst hat Strände und Yachthafen zu bieten, davon mehr als genug. Unser Hotel hatte eine eigene Marina und der Blick auf die schönen Boote morgens vor dem Frühstück war ein guter Start in den Tag.
 
 
 
Frühstück im "Gestopften Schwein" Spiegeleier mit Speck und jede Menge Kaffee

Von Marathon aus ging's dann wieder Richtung Norden, Sarasota am Golf von Mexiko. Wir haben uns für jede Tour viel Zeit gelassen, Urlaub bedeutet für uns auch eine Zeit ohne Hast, ohne Eile. Uns beiden tut das immer sehr gut und wir sind gern miteinander unterwegs. Viele intensive Gespräche, kein Gedanke an die Arbeit oder Dinge, die im täglichen Leben nicht so toll sind. Ich war glücklich.
 
 
Nicht alle Brücken sind wirklich welche

 

An allen Highways und Bundesstraßen findet man diese Schilder. Für Firmen, oder Geschäfte die einen Highway adoptieren, eine Werbung, für den Staat Kostenersparnis beim Sauberhalten der Straßen.  Die letzte Station vor dem längeren Aufenthalt auf Siesta Key war Naples.

 
Und nun weiß ich nicht so genau, ob das hier symptomatisch für die  Kombinationsfähigkeit der Anwohner ist... Was wir allerdings genau wissen, ist, dass wir dort das beste Restaurantessen unseres Aufenthaltes bekommen haben.
 
Nämlich hier
 
 
 
 
Das war die letzte und längste Station, hier waren wir 9 Tage
- http://www.visitsarasota.org/siesta-key/ - wer mag, klickt hier. Was gibt es hier?  
 
Sonnenaufgänge...
...und Sonnenuntergänge
Eis à la Minute


 
...noch mehr Sonnenuntergänge


...den schönsten Strand in USA


Unser Hotel
Ein kleines Städtchen, so eine Art Künstlerdorf, und wenn die Touris weg sind, ist das hier ein total gemütliches Leben. Wir hatten noch eine Art Nebensaison erwischt, und in den Cafés und Restaurants gab es Platz. Und in diesen Tagen haben wir uns nur treiben lassen, es gab keinen Plan, keine Uhrzeiten,  es gab nur Jetzt und uns.


 
 
 
 
Wir haben "unseren alten Strand" wiedergefunden, auf Anna Maria Island, ein öffentlicher Strand, fast menschenleer, mit Kiefern, die Schatten spenden und natürlich herrlichen Sonnenuntergängen. Die erspar ich dem geneigten Leser hier.
 
 
 


Ich hab noch Sand in den Schuhen...


 
Ja, und das war's denn auch - sieht nicht nach so viel aus und war doch so viel mehr, als ich erwartet habe.  Ruhe, Entspannung, die ersten Tage recht viel Bewegung zum Runterkommen, es hat alles gepasst. Ich war ganz weit weg, nicht nur geografisch. Und das nehm' ich mit in meinen Alltag und hoffe, dass ich es lange bewahren kann.
 
 




Samstag, 5. Oktober 2013

On the Road again...

Wir sind jetzt schon seit  5 Tagen in Florida, nach drei Jahren ohne Urlaub und vielen Monaten voller Vorfreude sind wir am letzten Sonntag endlich in Orlando (Oalääändeoo) gelandet. Es war ein laaaanger  Flug und wir mussten dass bestellte Auto abholen und dann nach Orlando rein in das reservierte Hotel. Nach 10 Stunden Flug, 2 Stunden Immigration mit Zollkontrolle in Miami inklusive Fingerabdrücke aller 10 Finger, auf Socken durch die Kontrolle gehen, 1 Stunde Anschlussflug nach Orlando, dort eine Stunde auf unser Gepäck warten, fanden wir auch relativ zügig den Shuttlebus der Autovermietung. 

Wir waren da bereits  20 Stunden wach und auf den Beinen und hundemüde. Also nichts wie ins Auto und Richtung Hotel. Dachten wir. 

Der Mietwagen hat kein Navi. (Wir haben einen kleinen Stadtplan und außerdem waren wir schon ein paar mal hier) Jaha, aber wenn man nicht genau weiß, wo man ist, weiß man auch nicht, wo man längs fahren muss. Richtung Westen. Nach ca 30 Minuten verkehrt fahren haben wir dann an einer Tankstelle  einen freundlichen Menschen gefunden, der uns den richtigen Weg wies. Da war sie wieder, diese selbstverständliche Hilfsbereitschaft, die wir in dem Sonnenstaat schon so oft kennengelernt haben. 

Wir mussten dann auch bloß noch einmal fragen, bis wir das Hotel gefunden hatten. Nach 23 Stunden endlich schlafen und ausruhen, unbeschreiblich. Allerdings haben wir so dem Jetlag ein Schnippchen geschlagen und waren am nächsten Morgen relativ ausgeruht.

Mittagessen mit unserem Freund Edward stand auf dem Programm, dann nochmal einmal 4 Stunden Fahrt nach Fort Lauderdale. Das ist Unbekanntes Terrain und unser so schön ausgedachter
Plan mit dem Smartphone als Navi funktionierte nicht.

Irgendwie haben wir das Hotel dann aber dich gefunden - und das auch noch im Dunklen! - guckst du hier: www.15ftl.com www.15ftl.com. Seeeehr schnuckelig.

Am nächsten Morgen fanden wir auch einen Laden, wo unser Handy so eingestellt wurde, dass nun das Internet unterwegs funktioniert, ich SMS schicken und empfangen kann und das  Navi auch tut, was es soll.

Unsere Restaurantbesuche sind recht gegensätzlich verlaufen. Aber man fliegt ja auch nicht nach Florida, um die einheimische Küche zu testen, zumal die nicht so rekordverdächtig ist. Wir fanden einen Italiener, mitten im Bankenviertel, sehr europäisch, exzellente Küche und Berliner Preise. Selbst das für uns Europäer oft so unverständliche "Hinauskomplimentieren", wenn man zwar nichts mehr bestellen möchte aber mit dem Rest Wein im Glas noch ein paar Minuten sitzen möchte -  dann knallen sie Dir freundlich die Rechnung hin mit einem "take your Time" , aber so, dass Du Dich kaum traust, noch das Glas zu leeren - also genau dieses war dort eher dezent. Dafür haben wir dann aber auch 7$ fürs Parken bezahlt.

Unser zweiter Versuch, zu einem netten Abendessen zu kommen ging allerdings furchtbar daneben. Ein kubanisch-spanisches Restaurant hatte die Information, dass die Kellner sich um die Gäste kümmern sollen, etwas zu wörtlich genommen und wir kamen kaum zum Essen, weil alle zwei Minuten jemand an unserem Tisch stand, der uns entweder auswendig gelernte Empfehlungen vortrug oder fragte, ob wir zufrieden seien. Waren wir nicht, das Rindfleisch war zäh und trocken, der Fisch geschmacksneutral  und schwamm in Fett. Nun ja, wir halten uns in Zukunft an das eine oder andere Steakhouse oder die eine oder andere Kette.

Mit dieser Aussicht schmecken die Drinks noch mal so gut.
 


Seit gestern sind wir nun in Marathon auf den Florida Keys. Traumhafte 30 Grad, baden im Atlantik oder im Golf von Mexiko können wir uns aussuchen. Und hier haben wir auch die Sundowner Restaurants. Tische am Strand oder auf einer kleinen Brücke und den Sonnenuntergang vor der Nase. Und das alles im T-Shirt und ohne Jacke und barfuß. Yippieh!