Mittwoch, 26. August 2009

Die Sache mit der Steckdose

...oder hurra, wir regeln noch!

Wir haben in unserem Haus einen Waschkeller. Dort stehen unsere Waschmaschine und unser Trockner. Ist ja erst mal schön, so ein Waschkeller, da hat jeder seinen Platz und seinen Strom- und Wasseranschluss. Aber abgesehen davon, dass ich es ziemlich unbequem finde, in den Keller rennen zu müssen, wenn ich mal eben schnell eine Maschine waschen will, ist es auch noch langwierig, weil ich nämlich den Trockner und die Waschmaschine nicht gleichzeitig laufen lassen kann. Dann knallt nämlich die Sicherung durch. So, meinWaschprogramm dauert also doppelt so lange wie es sein könnte.

Soweit dies, weil ich ja aber nun mich einfach so mit dem "das ist hier so" nicht abfinden wollte, hab ich erst mal rumgehört, was denn da technisch so möglich ist. In meiner Vorstellung - seeehr laienhaftes Elektroverständis - hätte eine Doppelsteckdose und eine größere Sicherung genügt und ich hätte voller Vergnügen gleichzeit gewaschen und getrocknet. Oder einfach nur eine größere Sicherung und eine Verlängerungsschnur mit Mehrfachstecker. Also angeblich geht das nicht, weil da eine neue Leitung gezogen werden muss. Wenn's denn der Fachmann sagt...

Auch gut, denn nun war ich entschlossen, diese Arbeiten in Auftrag zu geben. Es gab einen Elektriker,und es gibt einen Hausmeister, der sich um alles gekümmert hätte. Aber da hatte ich die Rechnung ohne die Hausverwaltung gemacht. Die wollte ihre Zustimmung geben unter der Bedingung, dass der Beirat - das sind hier alles Eigentumswohnungen und die Wand ist Gemeinschaftseigentum - sich dazu äußert. Hat der auch getan. Hat der aber so getan, das die Hausverwaltung heftige Zahnschmerzen kriegte und diese Sicherung oder die Steckdose erst von der Eigentümerverwaltung genehmigen lassen will, bevor irgendetwas gemacht werden darf. Natürlich nicht, ohne ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass wir die Kosten dafür übernehmen müssen.


Ich bin ziemlich frustriert, wahrscheinlich schaffen wir es eher, unser Badezimmer zu renovieren und Maschine und Trockner in die Wohnung bzw. ins Bad zu stellen, als dass da unten eine neue Steckdose angebracht wird.


Das ist meine Waschmaschine mit Einzelstecker - und so eine Doppelsteckdose hätte ich gern...

Dienstag, 25. August 2009

Lehrer sind auch nur Menschen

Ich liebe es einfach, Seminare zu geben! Und heute war ein ganz besonderer Tag, ich habe mal wieder eine Premiere erlebt: Ich stand zum ersten Mal vor einer Klasse von Lehrern. Und ich habe mich so an meine Schulzeit erinnert, während derer ich nicht nur gute Erfahrungen gemacht habe. Welcher Lehrer hätte in den 60er Jahren einen Kurs besucht, in dem es darum geht, Schülern das Lernen zu erleichtern oder gar besonderen Zugang zu ihnen zu finden? Wir hatten zu lernen, Punkt.

Da herrschen heute ganz andere Voraussetzungen. Zum einen arbeiten die Lehrer heute unter entschieden härteren Bedingungen - ich habe Seminare in Klassen von 17-20jährigen gegeben, ich weiß ansatzweise, wie das ist... - zum anderen hat mich sehr überrascht, wie offen viele Lehrer für neue Methoden und Anregungen sind.

Und der Tag heute hat mir einfach nur Freude gemacht. Da saßen Menschen, die hatten Lust, mir zuzuhören, die hatten Spaß daran, meine Übungen zu machen, die hatten natürlich auch Einwände. Das ist immer das, was ich besonders aufregend finde. Skeptische Fragen, die Forderung nach Beweisen. Gerade bei dem Thema Lernstile oder Lernmethoden ist es immer wieder spannend, zu erleben, wie denn die Teilnehmer sich selbst erfahren. Schließlich geht es um Veranlagungen und Verhaltensweisen und manchmal entdeckt jemand etwas an sich, mit dem er oder sie gar nicht einverstanden ist. Das ist immer Stoff für eine angeregte Diskussion, in der sie sich öffnen und begreifen können, dass ich nicht versuche, sie in Schubladen zu stecken. Vielmehr können sie feststellen, dass das, was sie im ersten Augenblick für Fehlverhalten oder etwas unangenehmes halten, helfen kann, sich und andere zu verstehen.

Heute ging es um Lernverhalten in den sensorischen Repräsentationssystemen, und es gab mehrfach so wunderbare Situationen, in denen jemand sagte: "Aber ich bin doch nicht nur so, und manchmal bin ich doch ganz anders." Ach, natürlich sind wir nicht alle nur visuell oder auditiv oder kinästhetisch, wir sind immer alle auf einmal oder Teile davon. Das muss hier als Erklärung genügen, für mehr Info guckt einfach bei Wikipedia nach. Und wenn dann so ein visuell geprägter Mensch sich zurücklehnt, die Stirn kraust, den Kopf senkt und fragt: "ja, aber woher wissen Sie das?" (Meine Freundin Trudy möge mir verzeihen, sie weiß, wovon ich rede.), dann bin ich glücklich. Das bedeutet nämlich einerseits, dass ich ihm erklären kann, dass genau diese Verhaltensweise mir Hinweise auf seinen bevorzugten Kanal liefert und andererseits, dass er erfährt, dass nichts daran gut oder schlecht ist. Sondern es ist, wie es ist.

Nun hab ich Euch wahrscheinlich konfus gemacht, ich bitte um Verzeihung. Google hilft, und ich erklär es auch gern ausführlich demnächst. Ist ja ein Blog hier, und ich kann mich hier mitteilen.

Sonntag, 23. August 2009

Ich glaub, ich spinne

Wer auf dem Lande wohnt, darf keine Spinnenphobie haben. Dass Spinnen Nützlinge sind, wusste ich ja, aber dass es auch Glück bringt, Spinnen im Haus zu haben und dass es keinen Schimmel gibt, wenn man Spinnen hat, war mir neu. Nun, ich habe zumindest gemerkt, dass es mit Spinnen nicht langweilig wird. Und sie sind überall da, wo man sie nicht vermutet: in den Lüftungslöchern der Balkontür, in den Fensterecken, an der Zimmerdecke und auch schon mal im Wasserglas, das auf dem Nachttisch steht. Was ich da wohl schon alles im Dunklen verschluckt habe? Besser nicht daran denken.

Spannend wird es, wenn man Spinnen in ihrem natürlichen Umfeld beobachten kann - das habe ich in den letzten Tagen ab und zu getan. In einem Netz von 30 cm Durchmesser zwischen Hauswand und Balkongitter saß tagelang eine riesige Spinne (Körper etwa erbsengroß). Mal war sie da, mal war sie weg. Und es sah aus, als würde sie täglich dicker. Das war wohl auch so, und hier ist des Rätsels Lösung: Gestern war sie plötzlich verschwunden und im Netz hing etwas, was zunächst wie ein großer Wassertropfen aussah. Bei näherem Hinschauen entpuppte sich das aber als milchiges Säckchen, etwas größer als eine große Erbse. Und es bewegte sich! Dann fielen mir auch etwa ein Dutzen winzige Spinnchen auf, die im Netz herumtaumelten. Und ich konnte sehen, wie aus dem Säckchen eines nach dem anderen unzählige Spinnenbabies herauskrabbelten! Ich hatte so einen leichten Schauer Gänsehaut - schließlich weiß ich nicht, wo die Viecherchen alle hinmarschiert sind - außerdem erlebt man so eine Spinnengeburt ja auch nicht alle Tage. Dann war die dicke Spinne, die wir Oskar getauft hatten also eine Oskarine und sie war schwanger gewesen!

Heute morgen ist das Netz nur noch ganz dünn und fast aufgelöst, es wird nicht mehr gebraucht. Was passiert eigentlich mit Mamaspinnen, wenn sie ihre Babies auf die Welt gebracht haben? Mit Erziehung und Aufzucht beschäftigen sie sich allem Anschein nach nicht. Vielleicht ist sie auf reisen gegangen oder hat ihr Leben, wiel erfüllt, nun ausgehaucht.

Samstag, 22. August 2009

Los geht's

Dieses ist mein zweiter Versuch, einen Blog zu schreiben. Nachdem der erste irgendwie im Sande verlaufen ist, gebe ich mir und ihm eine zweite Chance.

Was für ein runder Tag heute! Nach 4 Wochenenden, die komplett durchgeplant waren, haben wir endlich wieder nichts vor und alles vor uns. Das bedeute ein ruhiges und faules Wochenende mit Einkaufen für den Kühlschrank und Mittagspause auf dem Balkon. Die Ruhe hier draußen ist herrlich, wir hören nur ein bisschen Kinderlachen und die Stimmen von zwei jungen Männern, die, wie wir auf unserem Nachmittagsspaziergang erfahren, die ganze Nacht am Teich verbringen und angeln wollen.

Zwischendurch arbeite ich ein bisschen und lerne meinen Vortrag für Dienstag und Mittwoch auswendig. Ich hoffe, ihn so oft halten zu können, dass er mit jedem Mal mehr so klingt, als hielte ich ihn aus dem Stegreif. Das ist wohl die Kunst des Redens: so gut vorbereitet zu sein, dass es so klingt, als sein gar nicht vorbereitet.

Ich habe, was meine Aufträge angeht, eine unruhige Phase. Sehr viel ist im Anfangsstadium, nur wenig hat sich materialisiert und ich habe das Gefühl, ich trete auf der Stelle. Aber ich bin weiterhin zuversichtlich.

Morgen haben wir endlich wieder die Gelegenheit, zu laufen, aber das werden wir wohl erst abends tun, die Temperaturen sind tagsüber zu hoch und wir haben uns vorgenommen, lange zu schlafen und ausgiebig zu frühstücken. Wir haben mittleriweile ein ganz gutes Tempo und schaffen knapp 8 km in einer Stunde. Allerdings bin ich vor ein par Tagen die Strecke vom letzten Silvesterlauf gelaufen und bin ordentlich ins Schwitzen geraten und war auch um einiges langsamer. Im Unterschied zu unserer gewöhnlichen Strecke, durchgehend Landstraße, verläuft diese querfeldein und ist ziemlich holprig und man muss genau hinsehen, wohin man tritt. Na ja, ich bin auch noch gar nicht sicher, ob ich dieses Jahr den Silvesterlauf mitmachen werde. Ich hab ja noch ein paar Monate Zeit, mir das zu überlegen.