Dienstag, 17. Mai 2011

Dublin, 18. - 21.04. - Tag 1

Mit einer halben Stunde Verspätung geht die Maschine der Air Lingus endlich hoch und Susi und ich genießen den 2stündigen (nun gut: 2 Stunden, 15 Minuten!) Flug nach Dublin. Der Dubliner Flughafen ist hell, freundlich, sehr modern und wir haben Glück, nur ein kurzer Weg zum Aircoach, dem Flughafenbus, der uns ohne Umwege in 20 Minuten zur Haltestelle unweit unseres Hotels bringt. Das Cassidys liegt an der Upper O'Connell Street, DER Prachtstraße Dublins:

Susi vor dem Eingang
Und es sind nur 10 bis maximal 25 Minuten zu Fuß zu allen Sehenswürdigkeiten, die frau auf ihrem Trip nicht verpassen darf. Es wird später  noch die Rede davon sein. Zunächst einmal checken wir ein und das sieht dann so aus:

Nach spätestens 10 Sekunden Anwesenheit sind alle "Duftmarken" gesetzt und das Zimmer ist in Besitz genommen
Susi sucht noch nach etwas, was sie noch auf's Bett legen kann
Nachdem wir alle Habseligkeiten verteilt und sämtliche Schubladen und Schrankfächer bedacht haben, geben wir denn doch unseren knurrenden Mägen nach und machen uns auf die Suche nach etwas Essbarem.

Schon die ersten Schritte auf die Upper O'Connell Street  überwältigen uns - Autos, Busse, Menschen, alles bewegt und schiebt sich durch die Straße und veranstaltet einen Höllenlärm. Das Wetter ist wie für uns gemacht, die Sonne scheint, es sind ungefähr 15° C und wir marschieren los.


Die Straße runter Richtung Fluß, die Liffey durchquert Dublin von Ost nach West , die beiden Nord- und Südhälften der Stadt werden durch unzählige Brücken verbunden. Und dieses Licht! Es erinnert an Florenz, wie ein silbriger Schleier liegt es über dem Fluß.

Blick auf die berühmte Ha'penny-Bridge
Südlich der Liffey liegt das Temple Bar, ein Viertel voller malerischer Häuser, Pubs, kleiner Läden und Restaurants. Und es ist LAUT, aus jedem Geschäft, aus jedem Pub ist Musik zu hören und man meint, die "Dubliners" stehen gleich um die nächste Ecke. Irische Musik oder das, was die Touristen davon zu hören bekommen, gefällt mir, sie ist voller Rhythmus und Lebensfreude. Das Temple Bar ist auch und vor allem bunt:

Pubs an jeder Ecke

Brauthüte und anderes Schmückendes mit Federn
Telefonat mit Ralph: "Wish you were here."


Was immer das Herz begehrt, in diesem Laden bekommt man es.
Wir haben Glück mit der Jahreszeit und mit dem Wetter, es ist immer so um 15 - 17° C, sonnig und der Zeitpunkt - 3 Tage vor Ostern - ist ideal, die Straßen sind belebt aber nicht überlaufen. So, nun aber was gegessen! Nachdem wir festgestellt haben, dass die Preise sich nicht großartig unterscheiden - billig ist es nicht gerade - finden wir ein Restaurant, das auch Bier ausschenkt. Hier, wie in England und in Amerika, wartet man am Eingang "to be seated", also darauf, dass ein freundlicher Mensch einem den Tisch zuweist. Allerdings werden Wünsche auch gerne berücksichtigt. Und was ist und trinkt man in Dublin? Fish 'n' Chips und Guinness natürlich. Wobei ich das Guinness gerne Susi überlasse, mir ist es zu bitter. Leider ist es hier nicht anders als in anderen touristischen Regionen der Welt auch, sei es am Alexanderplatz in Berlin oder auf dem Markusplatz in Venedig, die Qualität des Essens hält nicht, was die Preise versprechen. Aber so ist es nun mal, und wir haben zumindest eine nette Umgebung  und für die nächsten Tage werden wir einfach was anderes suchen.

Fast an jedem Haus hängen diese hübschen überbordenden Blumenkörbe
Irgendwie haben die meinen Namen nicht richtig geschrieben...

Frisch gestärkt wandern wir also weiter, nehmen die nächste Ecke rechts, dann links und immer so weiter. Verlaufen kann man sich hier nicht, die Entfernungen sind nicht groß und außerdem haben wir einen Stadtplan. Außerhalb des touristischen Zentrums mit seinen Fußgängerzonen - davon gibt es übrigens sehr viele in Dublin - ist ordentlich Verkehr, mir fällt auf, dass der öffentliche Nahverkehr gut ausgebaut sein muss, es gibt eine schicke und offenbar sehr moderne Tram und Busse, Busse, Busse auf Busspuren.
Vorbei an der Bank of Ireland, der Ulster-Bank und einigen anderen höchst eindrucksvollen offenbar hochoffiziellen Gebäuden stehen wir plötzlich an einer sehr belebten Kreuzung. Belebt heißt Hunderte von Fußgängern, ein Gewirr von Autos, Fahrrädern und Bussen. Mindestens 7 Ampeln, von denen man sehr sorgfältig die aussuchen muss, die an das gewünschte Ziel führen. Im Übrigen sind Fußgängerampeln hier anscheinend nur gut gemeinte Empfehlungen, denen man folgen kann oder auch nicht. Kein Mensch bleibt hier bei Rot stehen, sobald sich eine Lücke im schnell fließenden Verkehr auftut, rast alles über die Straße. Und man muss tatsächlich sehr schnell sein, hier wird nämlich statt gebremst nur gehupt und das mit Nachdruck. Auch  wir schaffen es ohne nennenswerte Blessuren und stehen vor einem hohen schmiedeeisernen Zaun, das offene Tor gibt den Blick frei auf einen ziemlich großen Innenhof und weil wir neugierig sind, gehen wir hinein. Und, was soll ich Euch sagen, wir sind sozusagen blind in das berühmteste College in Irland gestolpert, das Trinity College. Welch eine Architektur!

Trinity College - Blick von innen auf den Haupteingang


Wohnungen für Studenten, Lehrkräfte oder Büros? Wissen wir nicht, ist aber schön.
Einer von zwei riesigen Ahornbäumen im Hof
Leider hat die berühmte Bibliothek schon geschlossen aber wir wandern über den Campus und der ist ziemlich groß. Es gibt einen alten und einen neuen Teil, letzterer mit modernen Gebäuden, die einen großen Rasenplatz umgeben, ein Spielfeld für Fußball oder Cricket oder was auch immer. Die alten Gebäude dienten, bevor die Studenten hier Einzug hielten, als Augustinerkloster und einer meiner Lieblingssänger hat auch hier studiert: Chris de Burgh.

Sieht eher nach Kirche als nach Uni aus

Die runden Ornamente im unteren Teil enthalten Bilder, die zwar etwas verwittert aber noch zu erkennen sind.
Flusslandschaft oder so?
 Alles atmet Lernen, Wissen und Lehren. Die grauen Mauern wirken ein wenig düster, sehr erhaben und fast ein wenig abweisend. Aber vielleicht liegt das auch an dem Licht.  Mittlerweile ist es nämlich Abend geworden, der Himmel hat sich bedeckt und wir sind fußmüde. Also machen wir uns auf den Rückweg ins Hotel - ungefähr 20 Minuten zu laufen oder besser zu gehen. Über den Fluß und die Upper O'Connell hoch. Breite Bürgersteige, links die alte Post, rechts das Savoytheater und Geschäfte, Geschäfte, Geschäfte.
Die Stimmung ist gut obwohl wir ganz schön fertig sind. Zum Abendessen haben wir beide keine Lust aber für die Bar unten reicht es noch. "Ladies, was darf ich Ihnen bringen?" "Zwei Bushmills, bitte, straight." Bushmills ist ein großartiger irischer Whiskey und "straight" heißt wir trinken ihn ohne Eis und ohne Wasser. Seltsamerweise propagieren auch die Destillerien Whiskey mit Saft, Mineralwasser, Kirschsirup oder Sprite. Wollen wir alles nicht, keine Verfälschungen.  Und bitte, hier wird der Whiskey mit "e" geschrieben! Wir bekommen mindestens 4 cl und stoßen erst mal auf unser irisches Abenteuer an.

Damit wird jetzt die Stimme geölt.

Slainte!

Und danach fallen wir ins Bett, ein guter Nachtschlaf hat schon so manches wieder in Ordnung gebracht. Gute Nacht!

3 Kommentare:

  1. Sláinte!! Nein - wie schön. Wie toll. Was habt Ihr eine schöööööne Zeit dort gehabt. Ja - ich fühle mit. Die belebten Straßen, die O'Conell-Street, die Blumenampeln!! Ich erinnere mich. Schade, dass Ihr nicht mehr in die Bibliothek konntet. Na ja - vielleicht beim nächsten Besuch?? Oder wart Ihr am nächsten Tag dort?? Bin schon gespannt auf die nächste Folge und die Bilder.

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  2. Wann kommt Teil 2??????????????????

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  3. Ist in Arbeit, aber wg technischer Probleme - kann kein Video hochladen, verzögert es sich! Hab Geduld ;-))) mit mir, bitte!

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