Sonntag, 8. November 2009

Einmal Frankfurt und zurück

Manchmal sind Netzwerke doch zu etwas gut, ich glaube, man muss nur Geduld haben. Nun bin ich schon seit über 3 Jahren auf XING und ich dachte ernsthaft, mehr als eine unverbindliche Plauderei oder ein bisschen sich in Gruppen tummeln sei dort nicht. Ich hatte mich eigentlich registriert in der Hoffnung auf profitable Geschäftskontakte oder einen Regen von Aufträgen. Das war wohl gar nichts. Und so hab ich denn meine Sonntagsmail von der Gruppe Innenwelt - Außenwelt regelmäßig gelesen, auch mal geschrieben, mein Profil auf dem Laufenden gehalten und immer mal nach ehemaligen Kollegen oder sonst irgendwie Bekannten geguckt.

ABER - und es war vielleicht wirklich nur eine Frage der Geduld, kürzlich traf ich auf einen Rhetorikcoach, mit dem ich lange telefoniert habe, wir hatten schnell eine Wellenlänge. Er hat mir eine Trainerin vorgestellt (so heißt das in XING), die mich wiederum für ein kleines exklusives Trainernetzwerk empfohlen hat. Den Zutritt bekommt man in einer (kostenlosen!) Infoveranstaltung, bei der nur die Tagungspauschale im Hotel bezahlt werden muss. Das hat mich schon mal erstaunt. Und was ich dort gehört habe, hat mich endgültig vom Nutzen von XING überzeugt.

Doch ich greife vor, ich musste schließlich nach Frankfurt, um die letzte Veranstaltung dieses Jahres besuchen zu können. Und das war am vergangenen Donnerstag. Eigentlich hatte ich mit der Bahn fahren wollen, aber die bestrafen einen ja für schnelle Entscheidungen und last minute-Buchungen. Dann dachte ich, ich könnte für das Geld ja wohl fliegen - weit gefehlt! Für die Hälfte des Bahnpreises sind meine Liebster und ich mit dem AUto nach Frankfurt gefahren, haben dort abends ausgzeichnet gegessen und in einem Hotel in Frankfurt-Niederrad übernachtet. Sogar ein ausgiebiges Frühstück und eine Tüte Nüsse (!!) für die Rückfahrt waren noch drin.

So haben wir uns denn am Donnerstagmittag auf die Spur begeben. Wir sind ja seit einigen Monaten stolze Nutzer eines Navigationssystems - will heißen, wir haben die Steinzeit hiner uns gelassen und können bald keine Karten mehr lesen *ggg - und dieses sollte uns stracks nach Niederrad ins Hotel Mercure führen. Tjaha! Schon bei Ludwigsfelde hat sich die Kleine im Kästchen einmal verschluckt, weil sie die dortige neue Streckenführung noch nicht kennt. Wir sind denn einmal im Karree gefahren, weil ich nicht so fahren durfte, wie ich wollte. Die grobe Richtung Frankfurt kriege ich, obschon weiblich, ja noch hin. Nun ja, alles halb so wild, wir hatten ja Zeit. Wir hatten beide beschlossen, diese anderthalb Tage als kleine Auszeit aus dem Berufsstress zu nehmen und so zu tun, als hätten wir Urlaub. Das Fahren mit meinem Liebsten ist für mich immer ein besonderer Genuss, da haben wir Zeit und Ruhe, miteinander zu reden, zu spinnenund zu lachen. Das ist wirklich oft wie ein kleiner Urlaub.

Es hat dann ja auch ganz gut geklappt, bis wir in der Nähe von Frankfurt wieder auf eine neue Streckenführung und ein neu gebautes Geschäftsgebiet stießen. Jetzt weiß  auch, dass man im Kreisverkehr mehr als einmal im Kreis fahren kann, ob das wohl deswegen so heißt? Immerhin hat man dabei genügend Zeit, sich die weiteren Schritte bzw. Fahrspuren auszusuchen. Wir haben das Hotel nach einem nützlichen Hinweis eines freundlichen ortsanssässigen Taxifahrers gefunden.

Und das Hotel war schon ungewöhnlich, so ein typisches One-Night-Hotel in der Nähe des Flughafens. Preiswert und spartanisch. Ich hab mich in den Jahren meiner abhängigen Beschäftigung ja fast ausschließlich im Bereich der 4-Sterne-Hotellerie bewegt und den 2-Sterne-Bereich eher peripher kennengelernt. Das ist schon ein großer Unterschied. Die Angestellten sind auch sehr professionell, es hat mit der Reservierung alles geklappt. Sie reden nur nicht mit einem. Dass man Gäste auch ansehen und sogar anlächeln kann, hat denen sicher noch nie jemand gesagt.  Aber beim Einchecken sofort mit CC bezahlen, das war denn doch ungewohnt. Für das Zimmer gibt es einen Zahlencode und ein Tastendisplay anstatt eines Schlüssels. Der Code gilt bis zur Abreise bzw 12:00 am Abreisetag. Man kann denn das Haus auch gruß- und klanglos verlassen, bezahlt ist alles und das war's. Eine seltsame Erfahrung.

Und die Zimmer! Klein aber mit Bett. So winzig, dass 2 Personen nicht aneinander vorbei können, wenn sie vor dem Bett stehen. Es gibt ein Duschkabinett mit WC, das Waschbecken ist im Zimmer neben dem Bett. Also Zähneputzen auf der Bettkante sitzend. Das Ganze ist durchaus gewöhnungsbedürftig. Wir haben aber recht gut geschlafen, das Hotel ist noch ziemlich neu und so sind es die Betten auch, noch nicht durchgelegen. Dennoch, in einem so kleinen Zimmer, ohne das Fenster öffnen zu können - sonst glaubt man, auf der Autobahn unter einem landenden Flugzeug zu liegen - schläft man sehr unruhig.

Frühstück gab's bei Starbucks (jaaa, ich weiß, aber der ist sogar besser als der Hotelkaffee) und dann fuhren wir zum Ort des Geschehens. Ein Hotel in einem weiteren Vorort, Kelsterbach. Das hat unsere Lady mit Bravour geschafft.

Ich wurde dann mit sehr aufregenden Information versorgt und bin nun Teil eines Trainernetzwerks, das extrem profitabel arbeitet. Ich kooperiere mit einem Bildungsanbieter, der auf dieses Netzwerk von freien Trainern zurückgreift und zudem hilfreich bei der Abwicklung der Logistik ist. Ich werde in den nächsten Tage und Wochen erfahren, wie es sich mit den Leuten anlässt.

Die Rückfahrt - so ab 15:30 - war zumindest im Raum Frankfurt sehr schleppend, das hatte sich aber nach einer Stunde gelegt und wir sind ziemlich zügig hemgekommen. Meine Schwierigkeiten, bei Dunkelheit zu fahren, legen sich auch langsam. Ich tu es immer noch nicht sehr gern und hab denn auch das Lenkrad an meinen Liebsten abgegeben, der die letzten beiden Drittel des Weges gefahren ist. Wir hatten auch eine freie Strecke und und freie Fahrt und sind heil wieder hier.

1 Kommentar:

  1. Hej hej - das hört sich ja wirklich recht interessant an - da wünsche ich viel Erfolg.

    Uhh - und so eine "Hotel"-Erfahrung habe ich auch schon gemacht in Bordeaux. Gruselich!! Und das in Bordeaux war alt, das war nicht nur an den Betten zu merken. Aber, wie Du schon sagst, für eine Nacht?? Da will man/frau eigentlich nur dort schlafen!!

    Ich liebe es Blog zu lesen - am liebsten von Leuten die ich kenne!!

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