Mittwoch, 27. Oktober 2010

Elfentreffen - Teil eins

Am letzten Wochenende ist es endlich wieder soweit, unser Elfentreffen, lange und minutiös geplant, findet dieses Mal in Bad Oeynhausen statt. Wir (das sind Lisa, Doris, Janina und ich) haben uns entschlossen, eines unserer berühmt-berüchtigten Wellness- und Quasselwochenenden miteinander zu verbringen. Dazu brauchen wir nicht viel, nur ein nettes Hotel und eine schöne große Sauna- und Wellnesseinrichtung. Beides haben wir mit vereinten Kräften gefunden - ich finde es immer wieder großartig, wie wir vier uns ergänzen und es schaffen, in kürzester Zeit übereinstimmend zu planen und zu vollenden.  Dabei sind wir so unterschiedlich in Charakteren, Lebensplanung und Alter - vielleicht hilft uns gerade das dabei, uns schnell und ohne viel Theater auf eine Sache zu verständigen. Außerdem eint uns eines: wir wollen Zeit miteinander verbringen und reden und uns wohl fühlen. Und genau das gelingt immer wieder.

Doris hat uns auf die Bali-Therme in Bad Oeyhausen aufmerksam gemacht, ich habe auf deren Website ein paar Links zu Hotels gefunden, die interessante Packages anbieten und innerhalb von ein paar Tagen hatten wir die Hotelreservierung samt Wellnesspackage und Massagen unterDach und Fach. Jetzt bleibt nur noch die Transportfrage, zumindest, was Lisa angeht. Aber auch das ist schnell geklärt, sie kommt ein paar Tage vorher aus Schweden, wohnt bei mir (und natürlich meinem Liebsten!) und wir fahren am Freitag gemeinsam nach BA (der Einfachheit halber jetzt nur noch die Abkürzung für Bad Oeynhausen).

Ich hole Lisa Mittwoch vom Flughafen ab und es ist wie alle anderen Male vorher: wir umarmen uns lachend und beginnen sofort zu reden. Als hätten wir uns kurz zuvor erst getrennt. Mit den Lebens- und sonstigen Umständen sind wir einigermaßen auf dem Laufenden, und es ist wunderbar, dass sich sofort wieder diese schöne große Vertrautheit einstellt. Das war übrigens auch bei unserer ersten Begegnung so, wir alle fünf - damals waren wir noch eine Handvoll, leider hat sich die fünfte im  Bunde verabschiedet - hatten sofort Zugang zueinander und haben uns auf Anhieb verstanden und gemocht.

Dann beginnt auch für mich das Wochenende schon am Mittwoch. Der und der kommende Tag sind angefüllt mit Reden, Lachen, Friseur (ich), Shoppen (Lisa).  Und am Freitag am späten Vormittag machen wir uns auf den Weg nach BA - immerhin schlappe 404 km, das Wetter ist anfangs durchwachsen, so nach und nach fahren wir aber in den schönsten Sonnenschein hinein. Die Fahrt vergeht wie im Flug, wir reden, hören Musik, singen alte Beatlessongs und freuen uns wie Bolle, unser Elfenquartett bald wieder vollständig zu haben.

Das Hotel gefällt uns, der Service ist sehr gut, die Zimmer groß und gemütlich, und wir machen einen ersten Erkundungsspaziergang zur Therme, die von außen einen gar nicht so großen Eindruck macht, aber davon später.


Wir klären unsere Termine, die sich ein wenig verschoben haben und marschieren zurück zum Hotel, ein Fußweg von knapp 10 Minuten. Als wir zurückkommen, sind Janina und Doris noch nicht eingetroffen und wir gehen erst mal Kaffeetrinken in die "Alte Kaffeestube" ein sehr gemütliches und mit lauter schönen alten Möbeln und alten Dingen des täglichen Lebens eingerichtetes Café. So etwa aus den 20er und 30er Jahren das vorigen Jahrhunderts. Bilder, Kaffeekannen, ein alter Ofen, Puppen und vieles mehr. Lisa macht ganz viele Fotos.


Wie in Omas guter Stube
Sogar ein "Verlobungssofa" gibt's hier!
Und dann sind auch die beiden anderen endlich da. Großes Begrüßungsgelächter und Umarmungen und wir freuen uns, dass wir uns sehen. Für Nichteingeweihte: wir treffen uns nach Möglichkeit zweimal im Jahr, im Sommer und im Herbst. Und nachdem unser Sommertreffen in Schweden für einige von ins Wasser gefallen war, ist dieses das erste seit dem letzten November.  Unter großem Getöse entscheiden wir, zunächst einmal den Welcome Drink des Hotels auszuprobieren und das im angeschlossenen Restaurant. Und der (der Drink) ist blau! Wenn wir so weitermachen, wir bald auch...


Auf die blauen Zungen hab ich bewusst verzichtet
Obwohl wir uns fast täglich im Chat treffen und uns gegenseitig an unserem Leben teilhaben lassen, gibt es  noch jede Menge zu erzählen. Nicht alles kann man schriftlich erledigen. Lisa und ich skypen ab und an, und dennoch sind die Redevorräte nahezu unerschöpflich. Hier beweist sich die These vieler Kommunikationwissenschaftler: Frauen wollen reden, Männer wollen ihre Ruhe haben. Und genau das erstere tun wir mit großem Vergnügen.

Da wir ja auch noch irgendetwas - und nicht nur irgendetwas - essen wollen, haben Lisa und ich vorher schon mal in der näheren Umgebung des Hotels herumgeschaut und ein Restaurant gefunden, das Pfifferlinge auf der Karte hat. Es stellt sich heraus, dass wir alle gerne Pfifferlinge mögen, also los.  Unglücklicherweise zieht es an dem Tisch, an dem wir sitzen, wie Hechtsuppe und wir fangen gerade an zu losen, wer von uns jetzt nach einem anderen Tisch schaut. Da wird der Nebentisch frei und nach kurzer Rücksprache mit der Bedienung - der nette junge Mann hat bereits unsere Bestellung aufgenommen und wir haben auch schon unsere Getränke vor uns stehen - ziehen wir um. Doris wedelt etwas ausufernd mit der Speisekarte und wirft dabei mein Glas um. Der graue Burgunder verteilt sich auf dem Tisch, wird aber von Janina professionell mit einem halben Dutzend rosafarbenen Papierservietten aufgetupft und auf den Fleck in der Mitte vom Tischtuch kommt eine weitere, darauf die Blumenvase. Der Kellner bringt unser Essen und will vorher doch noch das Tischtuch auswechseln. "Nicht nötig, wir haben alles im Griff." Ein etwas unsicheres Lächeln, dann serviert er unsere Gerichte. Er scheint auch recht schlagfertig zu sein, denn beim Bezahlen der Rechnung - natürlich durch 4 bzw. mit Ansagen der jeweiligen Speisen erwidert er auf Doris´: "Und ich bezahle den zweiten Weißwein für die Dame." "Ach, Sie waren das!?"

Der Abend vergeht unter Erzählen, nachdenklichen Gesprächen und Gelächter, alles ist dabei - ein Highlight ist Doris' Geschichte vom gefangenen Gnom (wirklich nur für Dabeigewesene!!) -  und schnell sind wir die letzten Gäste im Restaurant . Es wird nie geklärt werden, ob der Laden tatschächlich so früh (22:00) schließt, schließlich ist das hier ein Kurort, oder ob die anderen Gäste unter schweigendem Protest das Lokal verlassen und niemand sich mehr hereintraut... Aber wir sind schließlich auch müde, haben lange Fahrten hinter uns und morgen ist ein anstrengender Tag: Massagen, Peelings, Sauna und Relaxen und das schon ab 11:00 Uhr.

Fotos folgen, sobald freigegeben und der 2. Teil kommt auch.

1 Kommentar:

  1. Jaaaaaaaaa - genau so wars. Und die Bilder lade ich gleich auf den PC!

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